Die acht glückverheißenden Symbole
Die acht buddhistischen glückverheißenden Symbole bestehen aus:
1. Der kostbare Schirm (Sanskrit: chhatra; Tib. gdugs)
2. Das goldene Rad (Sanskrit: dharmachakra; Tib. 'khor lo)
3. Das Siegesbanner (Sanskrit: dhvaja; Tib. rgyal mtshan)
4. Zwei Fische aus Gold (Sanskrit: suvarnamatsya; Tib. gser nya)
5. Das Schatzgefäß (Sanskrit: nidhana kumbha; Tib. gter gyi bum pa)
6. Die Lotusblüte (Sanskrit: padma; Tib. pad ma)
7. Das Muschelhorn (Sanskrit: shankha; Tib. dung dkar)
8. Der endlose Knoten (Sanskrit: shrivatsa; Tib. dpal be'u)
Diese Symbole stammen von frühen indischen königlichen Symbolen, die bei besonderen Zeremonien wie z.B. einer Königskrönung verwendet wurden. Dabei haben verschiedene buddhistische Gruppen, etwa Jains oder Newar-Buddhisten, durchaus unterschiedliche Symbole.

Im Buddhismus repräsentieren diese Symbole die Gaben, welche die Götter dem Buddha Shakyamuni direkt nach seiner Erleuchtung darbrachten. Brahma erschien und brachte ihm das goldenen Rad mit der Bitte, nun das „Rad der Lehre“ in Bewegung zu setzen. Als Symbol für die Verkündigung der Lehre (Dharma) überreichte ihm Indra das rechtsdrehende Muschelhorn und von Sthavara bekam er das Schatzgefäß gefüllt mit dem Nektar der Unsterblichkeit.
1. Der kostbare Schirm (Sanskrit: chhatra; Tib. gdugs)

Der Schirm ist ein altes indisches Symbol. Es steht allgemein für Schutz und beinhaltet zugleich ein königliches Attribut. Der Schirm schützt vor Hitze und Sonne; der kühle Schatten bewahrt vor der Hitze des Leidens, vor Begierde, sowie vor jeglichen Widersachern und vor Krankheit. Gleichzeitig symbolisiert der Schirm (königliche) Weisheit und Mitleid.
2. Das goldene Rad (Sanskrit: dharmachakra; Tib. 'khor lo)

Im alten Indien war das Rad ein Symbol für die Schöpfung, für ihre Erhaltung und ständige Bewegung. Der Buddhismus hat das Rad als Symbol für Buddhas Lehre übernommen, die auch als Dharmachakra, als „Rad des Gesetzes“, bezeichnet wird. Im Tibetischen bezeichnet das „Rad der Transformation“ die Überwindung aller Hindernisse und Illusionen.
3. Das Siegesbanner (Sanskrit: dhvaja; Tib. rgyal mtshan)

Das Siegesbanner stammt als Siegeszeichen aus der indischen Kriegsführung und wurde als Symbol auf die Erleuchtung Buddhas übertragen. Im tibetischen Buddhismus überwindet das Siegesbanner die Verunreinigung von Wissen, Weisheit und Mitgefühl.
4. Zwei Fische aus Gold (Sanskrit: suvarnamatsya; Tib. gser nya)

Wegen seiner Fähigkeit sich frei und unbeschwert im Wasser bewegen zu können, steht der Fisch für Glück und symbolisiert gleichzeitig Reichtum und Fruchtbarkeit. Ursprünglich war der Fisch Symbol der beiden wichtigen heiligen Flüsse Yamuna und Ganges in Indien, die Glück, Reichtum und Leben spenden. Von dort ist seine Bedeutung auf die Hindu-, Jain- und buddhistischen Tradition übergegangen. Vergleichsweise symbolisiert in Ägypten das Paar der Fische den Fluss Nil, und seit dem frühen Christentum steht der Fisch als Symbol Christi.
5. Das Schatzgefäß (Sanskrit: nidhana kumbha; Tib. gter gyi bum pa)

Das Schatzgefäß ist nach dem Vorbild des traditionellen indischen Wassertopfes aus Ton geformt. Das tibetische Design ist mit Lotus Blütenblättern reich verziert und mit einem Seidentuch geschmückt. Der Verschluss der Öffnung trägt einen Baum, der Wünsche erfüllen kann. Seine Wurzeln reichen bis in das Wasser, damit die Schätze am Leben bleiben und damit erhalten werden. Daher ist das Schatzgefäß ein Symbol für langes Leben und Wohlstand.
6. Die Lotusblüte (Sanskrit: padma; Tib. pad ma)

Obwohl die Lotuspflanze aus schlammigem Wasser erwächst, erblüht sie vollkommen rein. Die Lotusblüte ist daher ein Symbol vollkommener Reinheit, die sich in verschiedenen Dimensionen zeigen kann. Als die Reinheit unbefleckter Empfängnis steht sie für eine göttliche Herkunft. So werden Gottheiten oft mit einer Lotusblüte als Symbol der Reinheit ihrer göttliche Herkunft dargestellt.
7. Das Muschelhorn (Sanskrit: shankha; Tib. dung dkar)

Muschelhörner trugen schon die Helden der Kriegshandlungen als Symbol von Macht und Souveränität in den alten indischen Epen Mahabharata und Ramayana. Der Klang des Muschelhorns kann jedoch nicht nur Feinde und böse Geister erschrecken und vertreiben, sondern sogar auch Naturkatastrophen abwehren. Im Buddhismus gibt das Muschelhorn die Kraft, mit der die Wahrheit der Lehre (Dharma) sich verbreiten und durchsetzen kann. Es gibt rechts- und linksdrehende Muschelhörner, wobei den seltenen rechtsdrehenden besondere Kraft verliehen ist.
8. Der endlose Knoten (Sanskrit: shrivatsa; Tib. dpal be'u)

Der endlose Knoten symbolisiert mit seinen Überschneidungen ohne Anfang und Ende Buddhas unendliche Weisheit und Mitgefühl.